Kottan ermittelt - Rien ne va plus

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Rien ne va plus – nix geht mehr. Eine mysteriöse Mordserie erschüttert Wien. Nur nicht Major Adolf Kottan, denn der ist suspendiert. Auf unbestimmte Zeit. Kottans Ex-Polizeikollegen, der steifbeinige Paul Schremser und der schießwütige Alfred Schrammel, übernehmen die Ermittlungen und tappen völlig im Dunkeln.

Neben jedem Mordopfer liegt eine Spielkarte mit der Aufschrift „Rien ne va plus“. Auf der Rückseite stehen sieben Namen. Schon drei Morde in 24 Stunden. Das hält keine Karriere aus. Polizeipräsident Heribert Pilch ist verzweifelt. In seinem feudalen Büro im Schloss Schönbrunn irrlichtert er seinen Aufstiegsphantasien entgegen. Er will sich selbst ins Innenministerium befördern. Mit supersauberer Weste. Sein größter Konkurrent Kurt Hofbauer, Generalmajor der Wiener Polizei mit Faible für Napoleon, wird von der lokalen Presse als „Held von Wien“ verehrt. Um den lästigen Rivalen auszustechen, braucht Pilch Ermittlungserfolge. Da kann nur einer helfen: Major Adolf Kottan. Der lernt aber lieber Gitarre spielen. Erst unter sanftem Druck seiner Frau Ilse und als ihm aus heiterem Himmel eine Leiche mitten aufs Kleinwagendach knallt, willigt Kottan ein. Er übernimmt den Fall, und damit ist klar: Kottan ermittelt wieder! Die Spur führt in allerhöchste (Polizei-)Kreise und zum Betreiber eines illegalen Pyramidenspiels. Hat der zwielichtige Ex-Banker Doktor Markus „Coconut“ Herzer seine Finger in diesem mörderischen Spiel? Und welche Rolle spielt seine junge Frau Marianne? Fest steht nur, dass sieben Gewinner des verbotenen Pyramidenspiels in ein noch viel heimtückischeres Spiel eingestiegen sind. Der Nervenkitzel bei diesem Spiel besteht darin, die anderen zu töten, bevor man selbst getötet wird. Entweder tot oder Millionär. Der Kult-Kieberer ist zurück. Die Legende lebt, der Schmäh rennt, und Kottans Kapelle rockt…

Kottan ermittelt –Vom Skandal zum Kult
Kottan ermittelt gehört zweifellos zum Besten, was dem ORF je passiert ist. Vom Autor Helmut Zenker als ernst gemeintes Sittenbild der heimischen Polizei konzipiert, entwickelte sich die Serie unter der Regie von Peter Patzak zum österreichischen Satire-Kult. Doch bis es so weit war, war so manches Hindernis zu überwinden. Als der ORF am 8. August 1976, wenige Tage nach dem Einsturz der Wiener Reichsbrücke, die erste Kottan-ermittelt-Folge Hartlgasse 16a ausstrahlte, reagierten viele Österreicherinnen und Österreicher verstört bis aggressiv auf die ungewohnte Filmkost, die ihnen da geboten wurde. Die erwartete TV-Zerstreuung war gestört. Ein Polizeibeamter (Peter Vogel), rassistisch, grob und überheblich, dazu ein korrupter, selbstverliebter Polizeipräsident? Das als Protest gedachte Porträt einer bislang unangreifbaren Institution ging manchem zu weit. Viele sahen das Ansehen des Berufsstandes, ja sogar die österreichische Nation, in Gefahr. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der öffentlich Bediensteten verlangte wegen der „Diffamierung der Polizei“ die Einstellung der Serie. Während einer Parlamentssitzung wurde angefragt, ob Peter Patzak seinen Beruf überhaupt ausüben dürfe. Beim ORF liefen die Telefone heiß. Die Anrufer sprachen von einer „Schande“, von einem „sprachlich primitiven Analprogramm“, von „Terrorismus“ und „Landesverrat“. Doch der ORF blieb standhaft. Zwar verging fast ein Jahr, bevor die zweite Folge, Der Geburtstag, ausgestrahlt wurde, doch dann ging es Schlag auf Schlag. Im dritten Kottan-Abenteuer Wien-Mitte (1978) übernahm Franz Buchrieser die Rolle des ermittelnden Beamten, und langsam, aber sicher begann die Serie in jenen gepflegten Wahnsinn abzudriften, der ihren Kultfaktor bis heute ausmacht.
Und nun, fast auf den Tag genau 26 Jahre nach der Ausstrahlung der letzten Folge im ORF, lässt der rastlose Regisseur Peter Patzak all die legendären Figuren – Kottan, Ilse Kottan, Schrammel, Schremser, Präsident Pilch, Drballa und Co. – wiederauferstehen.

Spielzeiten und Tickets

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AT 2010, 114 min, R: Peter Patzek, B: Jan Zenker, K: Andreas Köfer, Astrid Heubrandtner, S: , D: Lukas ResetaritsBibiana ZelleRobert StadloberJohannes Krisch